Rom – die ewige Stadt

Rom, galt schon lange bevor sich die Fotografie etablierte unter Kunstinteressierten als die Stadt der Städte. So ist es kaum verwunderlich, dass sich von den antiken Mauern und Fassaden auch fotobegeisterte Menschen an- bzw. hingezogen fühlen. Mit einer Fotogruppe von Thürmer Tours ging es diesen Herbst, in der letzten Oktoberwoche für fünf Tage an die Ufer Tibers in die ewige Stadt.

Von unserem Hotel am Aventino, starteten wir direkt am späteren Nachmittag zu Fuß. Vorbei am Circus Maximus ging es zielstrebig auf die Via del Campidoglio von wo aus wir einen guten Blick über das Forum Romanum hatten. Auf unserem weiteren Weg in Richtung der Piazza Navona mit ihren Prunkbrunnen aus dem 16. und 17. Jahrhundert, legten wir einen Stopp am Viktor-Emanuelsdenkmal ein, wo sich gerade die Beleuchtung einschaltete.

Wir ließen uns mit dem unaufhörlichen Besucherstrom durch die Gassen vorbei am Pantheon auf die Piazza Navona treiben. Neben Heerscharen von Touristen und Kleingewerbetreibenden die dort, wie auf allen anderen öffentlichen Plätzen ihr Glück versuchen, bestaunten wir die vier Flüsse an der Fontana di Fiumi, ebenso wie die Fontana del Moro und Fontana del Nettuno. Zum Schutz vor den Besuchermengen, waren die Brunnen selbst mit Schutzgittern abgeschirmt, was unser fotografisches Augenmerk auf Details richten ließ.

Nach unserer ersten Nacht ging es mit dem morgendlichen Berufsverkehr in die Vatikanstadt. Beeindruckend, wie dieses Verkehrsdurcheinander fließt, sich selbst organisiert, ohne dass es zu Zusammenstößen kommt; für das Mitteleuropäische Auge gewöhnungsbedürftig.

Am Eingang zum Petersdom angekommen, erwartet uns bereits um acht Uhr eine beachtliche Menschenschlange, die über den halben Platz reicht. Die Sicherheitskontrolle ist erstaunlich zügig passiert, anschließend hieß es Geduld bewahren uns ich für die Domkuppel anzustellen. Wir entscheiden uns für die Variante ohne Fahrstuhl, womit wir eine weitere Warteschlange umgehen und machen uns auf den Weg: 551 Stufen bis wir 137 m höher gelegen die Domspitze mit ihrer sagenhaften Aussicht erreichten. Auf dem Abstieg gönnten wir uns eine kleine koffeinhaltige Pause zwischen Kuppel und Kirchenschiff. Im Anschluss durchstreiften wir den Dom mit seinen Kostbarkeiten. Auch hier, deutlich – spürbar mehr Besuchermengen im Vergleich zu unserer Fotoreise im Oktober 2021.

Die Mittagspause gönnten wir uns nahe unserer Unterkunft bei Rosso Eat Drink Stay. Schnell war das Restaurant für die kommenden Tage unsere Anlaufstelle für einen wohlverdienten Tagesausklang. In den späteren Nachmittagsstunden machten wir uns auf den Weg zum Kolosseum. Hier erwarteten uns neben der monumentalen Kulisse des antiken Amphitheaters eine rechtsgerichtete Demonstration samt schlagfertiger Polizeibereitschaft. Während die einen ihren Protestzug auf die Via dei Fori Imperiali verlagerten, widmeten wir uns dem Mauerwerk auf der gegenüberliegenden (östlichen) Seite und verlagerten uns zur Abenddämmerung auf die westliche Fassade.

Die Abenddämmerung schritt voran und wir wendeten uns den auf der zwischenzeitlich wieder freigegebenen Via dei Fori Imperiali den nachfolgenden Kaiserforen. Auf dem Weg zum Abendessen, stoppten wir ein letztes mal für diesen Abend auf der anderen Straßenseite mit Blick auf die beleuchteten Ruinen und Säulen des Forum Romanum.

Was während eines Rom-Aufenthalts auf keinen Fall fehlen darf, ist ein Besuch von La Rotonda. Offiziell Santa Maria ad Martyres oder umgangssprachlich das Pantheon. Die ursprüngliche Tempelanlage wird auf das zweite nachchristliche Jahrhundert datiert und beherbergte laut wikipedia (Stichwort: Pantheon (Rom)) über 1.700 Jahre die größte Kuppel der Welt (bezogen auf ihren Innendurchmesser).

Nach einem Heißgetränk im gegenüberliegenden Café führte uns unser weiterer Weg an die Fontana di Trevi. Der Brunnen bot zu diesem Zeitpunkt allerdings ein eher ungewöhnliches Motiv, da mit einem Unterwasserstaubsauger die glücksbringenden Münzen, die in den Brunnen geworfen werden, abgesaugt wurden. Der Erlös der dreimal wöchentlich stattfindenden Brunnensäuberung, wird sozialen wie wohltätigen Zwecken zugeführt. So nahmen wir lediglich Maß und passierten den Brunnen tags drauf erneut.

Die Nachmittagsstunden nutzten wir für einen Besuch im Castel Sant’Angelo, der Engelsburg. Hier oben von den Dachterrassen reichte unser Blick weit in die Stadt zu beiden Seiten des Tibers. Die Rundfestung wurde dann auch unsere Abend-Location, die wir im Schein der Laternen während unserer Motivsuche umkreisten.

Samstagmorgen starten wir mit unserem Fotowalk an der Piazza del Popolo, am ehemaligen Nordtor der Stadt. Die Fontana del Nettuno (ein weiterer Neptunbrunnen neben dem auf der Piazza Navona), die Fontana della Dea di Roma, der Obelisk sowie der Blick von der Terrazza del Pincio bieten einen guten Tageseinstieg.

Wir lassen uns treiben und erreichen nach einem zweiten Frühstück unterwegs die Fontana della Barcaccia mit der Scalinata di Trinità dei Monti, der Spanischen Treppe sowie dem Obelisken vor den beiden Türmen der Trinità dei Monti im Hintergrund. Erwarteten uns hier schon wahrhaftige Menschenströme, sollten wir zur Abenddämmerung hin erfahren, dass sich dieser Strom noch steigern lässt. Weiter ging es zur Fontana di Trevi, hier das gleiche Spiel: Menschenströme, mittags wie abends…

Nach einer ausgedehnten Mittagspause starten wir erneut an der Piazza del Popolo. Die luftigen Wolken, die für dieses Jahreszeit typisch sind über Rom, werden von der tiefstehenden Sonne zusehends orange eingefärbt, was einen schönen Kontrast zum blauen Himmel gibt. Wir arbeiteten uns erneut vor zur Spanischen Treppe und weiter zur Fontana di Trevi. Auf dem weiteren Weg versuchten wir uns an der nächtlichen Fassade des Pantheons, wo wir mit Hilfe der Fontana del Pantheon weitgehend auf wuselnde Menschen als Vorgrundmotiv verzichten konnten.

Die Ruinen der Kaiserpaläste auf dem Palatin Hügel über dem Circus Maximus, boten ein letztes Motiv, bevor es mit dem Shuttle-Service vom Hotel zum Flughafen und weiter nach München ging. Interessant an der Kulisse auf dem Palatin Hügel, es ist eines der wenigen Motive, das sich „menschenleer“ fotografieren ließ. Über eines muss man sich im Verlauf eine Rombesuchs im Klaren sein: Häufig sind zwar das eigentliche Motive, beispielswiese die Säulen am Pantheon, die Spanische Treppe, der Trevi-Brunnen, die Engelsburg und all die anderen Motivmöglichkeiten, gut sichtbar, doch wird es sich nicht ohne wuselnde Menschenmassen fotografieren lassen. Ähnlich wie in asiatischen Städten, ist hier an ein Bild ohne Menschen nur schwerlich zu denken…