…mit Thürmer Tours in Etretat

Auf Sonne, Wind und Wellen an den Kreidefelsen von Etretat freute ich mich mit einer Fotogruppe von Thürmer Tours Anfang März. So früh im Jahr, eben aus dem Grund, da zu dieser Jahreszeit noch mit ordentlicher Brandung und beeindruckenden Farben am Ärmelkanal, als atlantische Verlängerung gerechnet werden kann.

Wie bereits im Vorjahr, quartierten wir uns im Hôtel le Rayon Vert an der Strandpromenade von Etretat ein. Ideal für Fototouren am Stand, wie auch auf den Klippen, links und rechts von dem Taleinschnitt, in dem sich Etretat eingebettet hat wie auch im weiteren Umland entlang der Küste.

Ein erstes Motiv, bot sich uns kurz nach unserer Ankunft, direkt auf der gegenüberliegenden Seite der Standpromenade. Hier verabschiedete sich die Sonne mit einem prächtigen organge-lilafarbenen Sonnenuntergang. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, es sollte vorerst unser letzter farbenfroher Sonnenuntergang sein…

Montags starteten wir nach einem ausgiebigen Frühstück unterhalb der Strandpromenade auf der linken Seite des Strandes. Langsam näherten wir uns den Kreidefelsen, bis uns die Flut zusehends zurückdrängte. Trockenen Fußes verließen wir den Kiesstrand und erklommen den ersten Aussichtspunkt auf der linken, der südlichen Seite von Etretat. Auch wenn sich der Himmel zusehends eintrübte, die Aussicht ist schon immer wieder aufs Neue Beeindruckend. Mein Augenmerk fiel hier oben zwischen die Felsen in die Tiefe. Dort verzierten die ablaufenden Wellen mit ihren weißschaumigen Wasseradern die dunklen Kreidefelsen des Riffs.
Die späteren Nachmittagsstunden nutzten wir mit den ersten Regentropfen in Yport am Strand. Wo einst Fischerboote des kleinen Dorfes den Kieselstrand zierten, bieten unserer Tage weiß-schwarz-blaue Badehäuschen den Sommerfrischlern eine Umkleidegelegenheit. Neben den Badehäuschen probierten wir uns an der Kreidewand die linker Hand am Strand fast senkrecht in den Himmel ragt.
Voller Tatendrang starteten wir nach dem Frühstück erneut nach Norden, in Richtung Fecamp. Doch weder die Witterung noch die Brandung wollten uns Zuspielen. So ließen wir den Hafen wie auch das oberhalb liegende Cap Fagnet linker Hand liegen und konzentrierten uns auf die Strände von Les Grandes Dalles und Senneville-sur-Fécamp. Am letzteren trotzten wir nach dem Abstieg über die Treppen den Regenschauern und hielten Ausschau nach möglichem Perspektiven. Doch dazu später, bei anderem Wetter mehr.

Auf dem Rückweg in Richtung Süden, ließen wir diesmal Etretat rechter Hand liegen und machten uns vom Parkplatz im nachfolgenden Tilleul auf den Weg zum Plage du Tilleul, den wir dann auch nach ca. 1,7 km Fußmarsch erreichten – trockenen Fußes. Doch sollte unser fotografisches Glück nicht von langer Dauer sein. Ein trockener Unterstand bot uns eine überhängende Felswand, in der wir beim Abwarten dann auch die Reste eines ehemaligen befestigten Unterstandes ausmachten.

Nach einer regnerischen Nacht hieß es für uns direkt nach dem Frühstück rüber auf die Autobahn, über die Ponte de Normandie, an Caen vorbei, als wir nach etwas über zwei Stunden Fahrzeit am Horizont in der Bucht Monte Saint Michel erblickten, verkündete uns das Navigationssystem, dass wir unser Ziel erreicht hätten. Der heilige Berg in der Bai du Mont-Saint-Michel, lockt immer wieder wahre Menschenscharen an, auch uns hat er in seinen Bann gezogen.

Mit Ernüchterung stellten wir fest, dass der Blick vom Gezeitensperrwerk aus aktuell indiskutabel ist, da im unteren Bereich gerade einige der historischen Gebäude für Renovierungsarbeiten eingerüstet sind und mit großflächigen Werbetafeln versehen wurden. Auf der Insel angekommen, konzentrierten wir uns auf das innere der Abtei, die wir erst wieder Stunden später zum Ende der Besuchszeit verließen.

Wieder in Etretat angekommen, ließen wir es Donnerstagvormittag ruhiger angehen. Bilder sortieren, Besorgungen in der Stadt, ein gemütliches Heißgetränk auf der Promenade und gegen die Mittagszeit am den Strand. Genauer gesagt ins Val de la Mer bei Senneville-sur-Fécamp. Vom Parkplatz aus, ging es wie schon am Dienstagnachmittag über die Treppen hinunter an den Strand, wo uns jetzt ein aufgelockerter Sonne-Wolkenmix erwartete.

Wir nutzten die kreuz und quer am Strand verteilten Kreidefelsen als Blickfang und Vordergrundelemente. Mal füllten sie unseren Bildausschnitt, ein andermal führt der Blick über sie hinweg in die Tiefe, in der sich die steilen Kreidefelsen am Horizont verlieren. Mit dem Wechselspiel der Wolken, verloren wir uns sprichwörtlich in der Zeit.

Es ist immer wieder verblüffend, wie die Zeit verrinnt. Es ist bereits Freitag! Sind wir doch gerade erst angekommen, hieß es jetzt schon wieder „unser letzter Tag“ vor Ort. Erneut passierten wir die Ponte de Normandie und verließen im Anschluss direkt die Autobahn, um uns der kleinen Hafenstadt Honfleur an der Seine-Mündung zuzuwenden.

Sie bettet sich mit ihren historischen Fassaden um das kleine Hafenbecken und lädt nach einem ausgiebigen Stadtbummel mit der Kamera zum Verweilen ein. Hierzu laden uns eine Vielzahl von Cafes und Restaurants ein. Obligatorisch auch der Blick vom Aussichtspunkt hinunter auf die Stadt, wo wir am Horizont noch die Ponte de Normandie im Bildausschnitt integrieren.

Wieder in Etretat teilte sich nach einem weiteren Heißgetränk auf der Promenade die Gruppe. Während sich die einen selbständig links und recht auf den Anhöhen von Etretat den Perspektiven zuwendeten, war ich mit den anderen unterwegs zum Plage du Tilleul, wo wir uns nach dem Schlüsselloch dem Blick auf bzw. durch ‚Manneporte‘ zuwenden wollten. Wollten deshalb, weil wir feststellen mussten, dass im Abstieg nach dem Schlüsselloch über einen halben Meter Kiesauflage am Strand fehlte. So war der Abstieg nicht für alle zu meistern, weshalb wir uns auf den Blick über den Strand aus dem Schlüsselloch heraus konzentrierten.

Was wir am Vortrag beim Frühstück bereits festgestellt haben, ist jetzt Realität: Die Ab- bzw. Heimreise steht direkt nach dem Frühstück an!

Bestellt hatten wir beim Universum für unsere Fotowoche Wind mit einer beeindruckenden Brandung, dazu ein schöner Sonne-Wolkenmix. Wahrscheinlich hätten wir unsere Bestellung besser ausformulieren müssen, denn geliefert wurde Wind – allerdings ablandiger Wind, wodurch die Brandung gänzlich fehlte. Auch bei den Wolken sahen wir Optimierungspotential. Ungeachtet dieser Details hatten wir eine beeindruckende Fotowoche entlang der normannischen Küste und ihrer Kreidefelsen.

Ich freue mich auf eine neue Tour – die wir übrigens aktuell mit einem neuen Routenverlauf planen, Details folgen!