Herbstfarben im Bayerischen Wald

Farbenprächtig, zu weilen knallig bunt bieten die Wälder des Bayerischen Waldes in den Herbstwochen stimmungsvolle Motivmöglichkeiten. So ging es für mich am vorletzten Oktober-Wochenende mit einer enthusiastischen Fotogruppe der vhs Nord in das Waldgebirge im bayerischen Osten.

Ausgangsbasis und Unterkunft bot uns das Zwiesler Waldhaus, in der gleichnamigen Ortschaft Zwieslerwaldhaus, zwischen Zwiesel und Bayerisch Eisenstein in Mitten des Nationalpark Bayerischer Wald.

Die abgelegene Ortschaft unterhalb des Großen Falkensteins, bot uns fußläufig gut erreichbar Zugang in die umliegenden Urwaldgebiete. Witterungsbedingt blieb es allerdings lediglich beim Urwaldgebiet Mittelsteighütte, das wir am späten Freitagnachmittag durchnässt, pünktlich zum Abendessen verließen.

Samstag sollte mit einem Morgenshooting starten – vorausgesetzt der Regen lässt nach. Stattdessen legten wir nach dem Frühstück einen zweistündigen Theorieteil mit dem Schwerpunkt Bildgestaltung ein. Immerhin – wir blieben vom Regen verschont.

Die Wettervorhersage für Samstagnachmittag sah viel versprechend aus, so dass wir uns in Richtung Spiegelau auf den Weg machten. Vielversprechend heißt allerdings nicht zwangsläufig das sich die Witterung an die Vorhersage hält. Wir entschieden uns daher für einen Besuch des Hans-Eisenmann-Hauses am Nationalpark Zentrum Lusen um auf Zeit zu spielen.

Nach einem informativen Rundgang mit „Kinobesuch“ trotzten wir dem abflauenden Regen und widmeten uns dem Wald hinter halb des Tierfreigeländes.

Wieder auf dem Weg in Richtung Zwieslerwaldhaus, rissen die Wolken für einen kurzen Moment auf, so dass wir nahe der Ortschaft Riedelhütte an einer Bergkante noch mit einer beeindruckenden Wolkenkulisse für die Regenstunden entschädigt wurden.

Sonntag starteten wir nach dem Frühstuck und auschecken aus dem Zwiesler Waldhaus am Großen Regen, jetzt im Naturpark Bayerischer Wald, mit der Motivsuche. Die Witterung zeigte sich nach wie vor regnerisch, was unseren Enthusiasmus allerdings nicht bremsen konnte.

Wollten wir uns am späteren Vormittag noch dem Großen Arbersee hinsichtlich der Motivsuche zuwenden, entschieden wir uns bedingt der, wegen Bauarbeiten gesperrten Verbindungsstraße umzuorientieren. So konzentrierten wir uns auf die Zufahrtsstraße zum Zwieslerwaldhaus, mit den absterbenden Fichtenwäldern. Hier beschenkte uns die Witterung mit einem sonnigen Blick auf den Urwald von morgen, wo wir unser Bayerwald-Wochenende ausklingen ließen.

Landschaften verändern sich! Das klingt so selbstverständlich und doch war ich vor Ort überrascht, wie sich der Nationalpark seit 2022 verändert hat. Die Zufahrtsstraße hinauf ins Zwieslerwaldhaus, im Nationalpark unterhalb des Falkensteins, lässt erahnen, was die Natur unter Waldverjüngung auf natürliche Weise versteht. Wie schon in den 1990iger Jahren in den Nationalparkgebieten am Rachel und Lusen, hat der Buchdrucker alias Borkenkäfer nach dem Trockenstress-Phasen der vorangegangenen Sommer leichtes Spiel, die Regie zu übernehmen. So ernüchtern sich das aktuelle Waldbild an den Bergflanken des Falkensteins präsentiert, hier wächst ein neuer Urwald heran!

Einen Überblick hinsichtlich der Buchdrucker-Entwicklung bietet die Pressestelle des Nationalparks in ihrem Blog (Infos zur Buchdrucker-Situation im Nationalpark Bayerischer Wald) an.

 

Übrigens der Bayerische Wald, als der wilde Osten Bayerns im 19. Jahrhundert, erinnert ein bisschen an den wilden Westen der neuen Welt. „
Der Bayerische Wald und seine Legenden“ (auf youtube), erinnert das Kulturmagazin Capriccio des Bayerischen Rundfunks an eine längst vergangene Epoche aus dem Bayerischen Wald.